Die EU-Kommission hat bekannt gegeben, dass ab 2012 alle Neuwagen mit Energiespar-Reifen ausgestattet werden müssen. Beschlossen ist freilich noch nichts, weil es mal wieder Gegenwehr gibt, Gegenwehr gegen etwas, dass nicht mal die Autohersteller viel mehr Geld kostet, aber der Umwelt einen großen Dienst erweisen würde.
Rollwiderstand
Laut Michelin ist der Rollwiderstand des Reifen, also alle Energie die vom Reifen “verschwendet” wird, für etwa 20% des Spritverbrauchs verantwortlich. Durch das Abrollen , verformt sich der Reifen ständig, zusätzlich erwärmt er sich durch diese permanente Verformung. Hinzu kommt die Reibung, die mit größerer Auflagefläche zunimmt, sowie einige andere kleinere Energiefresser.
Es gilt also den Rollwiderstand zu verringern.
Was gibt es schon heute?
Schon heute gibt es eine große Anzahl an Anbietern von energiesparenden Reifen. Allerdings ist das Angebot sehr schwer zu überschauen und zu vergleichen. Da der Rollwiderstand auch vom Untergrund abhängt, sind kaum vergleichbare Werte zu finden. In der Regel bietet jeder Hersteller mindestens ein Produkt als energiesparend an.
Wieviel kann man sparen?
Laut Michelin kann man mit deren Energysaver-Reifen bis zu 15% der Energie einsparen. Dies entspricht einer Verringerung des Rollwiderstands auf etwa 17%. Die Ersparniss ist derzeit also noch eher bescheiden. Bei 20.000 km Fahrleistung im Jahr und etwa 6 Liter auf 100 km, spart man etwa eine Tankfüllung.
15% höhren sich erstmal besser an, als sie am Ende dann sind. Aber wie sagt man so schön, auch Kleinvieh macht Mist.
Was kosten solche Reifen?
Da die Ersparniss nicht so groß ist, sollten sie in der Anschaffung möglichst nicht zu teuer sein. Viele Hersteller bieten Leichtlaufreifen inzwischen zu den gleichen Preisen an, wie die “normalen” Reifen. Allerdings sind die Markenhersteller da oft ein wenig teurer.
Spare ich nur Sprit oder kann der Reifen noch mehr?
Tatsächlich kann der Reifen noch mehr als nur Sprit sparen. Durch den geringeren Rollwiderstand, sinkt auch die emmitierte Lautstärke des Reifen. Bei 50km/h wurde vom Umweltbundesamt eine Verringerung um 3-5 dB gemessen. Die Reifen sind also mehr als doppelt so leise, wie ihre Konkurenten. Wer vom Stadtlärm genervt ist, sollte also mit Leichtlaufreifen einen Teil dazu beitragen, um die Städte wieder lebenswerter zu machen.
Wenn die Reifen weniger Widerstand haben, sind sie dann noch sicher?
In einer Studie vom Umweltbundesamt wurde duch den TÜV geprüft, ob die Bremswege durch den geringeren Rollwiderstand in irgendeiner Art beeinflusst werden. Besonders auf nasser Fahrbahn, hatte man hier die Sorge, dass die Bremsleistung nicht ausreicht.
Modelle aus den ersten Generationen dieser Reifen hatten tatsächlich diese Probleme. In der Studie von 2003 wurde allerdings festgestellt, dass es keine gravierenden Unterschiede gibt. Jedoch gibt es, wie auch bei normalen Reifen, Ausreißer nach oben und unten.
Michelin wirbt auf seiner Webseite zum Beispiel damit, dass ihr Energysaver-Reifen mindestens die gleiche Bremsleistung hat, wie die der Konkurenz. Teilweise ist sie sogar besser.
Fazit
Energiesparende Reifen gibt es schon jetzt, zum gleichen Preis wie normale Reifen. Zu ihrer energiesparenden Eigenschaft kommt noch eine erhöhte Laufruhe hinzu, die den Geräuschpegel im Auto und auch außerhalb deutlich senkt.
Da Energiesparreifen schon seit einigen Jahren auf dem Markt sind, sind Kinderkrankheiten schon längere Zeit behoben. Man kann also beruhigt zu diesem Reifentyp greifen.
25.07.2008 20:23,
Leichtlaufreifen sind bereits durchaus üblich. Mein 2002-er Renault Megane hatte Conti Eco Contact drauf.
Hier mal ein paar Testergebnisse zu Leichtlaufreifen:ADAC, Reifentest 2008
http://www.adac.de/Tests/Reifentests/default.asp?ComponentID=4772&SourcePageID=70159
Unter den Reifen mit dem niedrigsten Verbräuchen sind einige die keineswegs teurer sind als normale Reifen!