Das Klimapaket wurde ja bereits letzte Woche beschlossen und ich habe hier kurz darüber informiert. Der Tagesspiegel hat jetzt von einem Fall in Hessen berichtet. Dort hat der Gemeinderat von Marburg beschlossen, dass ab dem 1. Januar 2009 bei jeder Sanierung oder Neubau eine Solaranlage mit verbaut werden muss. Warmwasserkollektoren sind dabei bevorzugt zu verwenden, aber es kann auch Strom hergestellt werden.
Die dort beschlossene Regelung geht damit über das Klimapaket hinaus und hat in Hessen für etwas aufsehen gesorgt. Besonders für Aufregung sorgte dabei die Ausnahme für das Marburger Rathaus. Gerade dort wäre es wichtig, den Bürgern ein Vorbild zu sein. Auch wenn das Gebäude vielleicht historisch Wertvoll ist. In Baden Württemberg wurde Landesweit ähnliches beschlossen, allerdings ohne dass es auf nennenswerte Resonanz gestossen ist.
Meiner Meinung nach ist diese Zwangsverpflichtung nicht in Ordnung. In Marburg wird damit argumentiert, dass die Anlagen sich ja schon nach 10-15 Jahren rentieren. Gerade in Zeiten, wo 13% der Bevölkerung ohnehin schon arm ist und die Armut heute herrscht und nicht erst in 10 Jahren, ist es so nicht ohne weiteres zumutbar. Kann man nur hoffen, dass es auch Ausnahmen von dieser Regelung gibt.
Auf der anderen Seite muss man auch sagen, Deutschland ist zwar schon sehr weit, was die Nutzung von Solarenergie angeht. Allerdings muss man auch sehen, dass noch sehr viele Dächer mit idealer Südlage ungenutzt bleiben. Dieses Gesetzt ist aber auch verständlich, da nach einigen Jahren Subvention noch lange nicht das Optimum erreicht ist.